und was kann ich damit erreichen?
Die Hypnose (oder auch Hypnotherapie) ist eine Methode um einen veränderten Bewusstseinszustand (hypnotische Trance) zu erreichen. In diesem Zustand können wir, mit Hilfe des Unterbewusstseins, unsere Aufmerksamkeit auf unser Inneres richten.
Ja richtig, da steht wirklich Aufmerksamkeit!
Denn, entgegen der Meinung vieler, die Hynpnose hat nichts mit Schlaf zu tun.
Bildgebende Verfahren aus der modernen Hirnforschung belegen, dass die Hypnotisanten (hypnotisierte Person) sehr wohl wach und konzentriert sind.
Die hypnotische Trance ist ein Zustand von (teils tiefer) Entspannung in welchem man seine volle Aufmerksamkeit auf ein ganz bestimmtes Thema richtet.
In diesem Zustand kommen wir an die dem Bewusstsein verborgenen Informationen des Unterbewusstseins und arbeiten mit diesen. Diese Informationen sind um ein vielfaches intensiver, umfangreicher, hilfreicher, zielführender etc.
Warum das so ist?
Nun, während unser Bewusstsein ca. 40 Informationen pro Sekunde verarbeitet, kann unser Unterbewusstsein bis zu 11 Millionen (!) verarbeiten.
Bewusstsein: 40 vs. Unterbewusstsein: 11.000.000
Bildlich wurde einmal davon gesprochen, wenn das Bewusstsein so groß wäre wie eine Erbse, hätte unser Unterbewusstsein die Größe des Matterhorns.
Kleine Übung als Beispiel:
Bewusst lesen Sie gerade diesen Text und verarbeiten Buchstaben, Worte und Sätze….. Denken Sie! Ist das wirklich so? Haben Sie jeden Buchstaben gelesen? Oder bilden sich die Worte mehr oder weniger „automatisch“ während Sie über diesen Text fahren? Was ist mit ihren Händen? Unterbewusst spüren Sie die Tastatur, die Maus oder ihr Smartphone? Sie fühlen den Stuhl unter sich, den Boden unter ihren Füßen, die Kleidung auf ihrer Haut. Sie nehmen die Farben wahr, auch die des Gerätes, ja sogar der Erinnerung. Zeitgleich fühlen Sie ggf. Wärme, Kälte, Schmerzen, Hunger, Wohlbefinden, Glücksgefühle, Spannung oder Neugier.
Sie können sich gerne einen Spaß daraus machen und diese Liste endlos weiterführen!
Für Zahlenaffine könnte man auch sagen, dass wir weniger als 0,1% dessen, was in unserem Gehirn passiert, bewusst wahrnehmen.
Unser Unterbewusstsein weiß, was wir uns wünschen, was uns gut tut, was uns fehlt, was wir empfinden, was wir fühlen und kann uns bei der Bewältigung vieler Herausforderungen helfen.
Ich glaube, dass nun sehr gut klar wird, warum mit Hilfe der Hypnose so viele Anwendungsgebiete so effektiv, effizient und nachhaltig bearbeitet werden können. Wir arbeiten nämlich mit dem „99,9%-großen Anteil„, während wir das Bewusstsein für die Zeit der Hypnose in den „Erholungsurlaub“ schicken.
Dabei hat die Trance (der hypnotische Zustand) nichts mit Esoterik oder irgendwelchen besonderen Fähigkeiten zu tun, sondern ist ein ganz normaler menschlicher Zustand. Der Hypnotiseur leitet die Klienten an sich körperlich und geistig zu entspannen. Hier sei kurz erwähnt, dass selbst Menschen entspannen können, die glauben sie könnten das nicht. Durch diese Entspannung gelingt es uns auf völlig natürlichem Weg, dass unser Gehirn von den Beta-Wellen (Wach- bzw. Bewusstseinsbereich) in den Bereich der Alpha-Wellen wechselt.
Diesen Modus erreichst Du übrigens auch, wenn Du kurz vor dem Einschlafen bist. Du siehst, JEDER MENSCH ist dazu in der Lage!
Zwei weitere, tiefere, Wellenbereiche unseres Gehirn die wir mit der Hypnose erreichen können sind Theta und Delta. Für die meisten hypnotischen Einsatzgebiete reicht der Alpha-Zustand bereits aus um ein positive Ergebnis zu erzielen.
Du siehst also, Hypnose ist kein Hexenwerk sondern der Weg in einen völlig normalen Zustand, welchen unter Anleitung des Hypnotiseurs jeder Mensch erreichen kann.
der Hypnose
Trancezustände , welche man im weitesten Sinn als hypnoseähnlich bezeichnen kann, sind schon seit Jahrtausenden bekannt. Eingesetzt wurden sie in den unterschiedlichsten Kulturen. Jeder von uns kennt die Geschichten vom Medizinmann oder Schamanen, welche die "Patienten" in Trance gebracht haben um eine Genesung herbeizuführen.
Auch von Naturvölkern kennen wir historische Bilder wie sie sich in "Trance" sangen oder tanzten.
Durch den Besuch einer Vorführung des bekannten Magnetiseur Charles Lafontaine erprobte der schottische Chirurg in Selbstversuchen sich in Trance zu versetzen, was ihm letztendlich auch gelang. Im November des Jahres 1841 veröffentlichte er seine Theorie über einen psychophysiologischen Zusammenhang und prägte für diesen den Begriff "Neurohypnology". Zwei Jahre später veröffentlichte Braid ein erstes Buch über "seine" Hypnose.
Mehr über James Braid findest Du bei Wikipedia.
Selbst der Begründer der Psychoanalyse und einer der einflussreichsten Köpfe des 20. Jahrhunderts, Sigmund Freud befasste sich umfassend mit der Hypnose. 1889 besuchte Freud Hippolyte Bernheim, einen französischen Psychiater, Neurologen und Hypnose-Forscher. Während dieses Besuchs schloss Freud, dass es wohl ein Unterbewusstsein gibt, welches für den Großteil unseres Handelns verantwortlich sein muss.
Gegen Ende seines Lebens soll er darüber nachgedacht haben, ob er besser hätte weiter an der Erforschung der Hypnose arbeiten sollen, anstatt an der Psychoanalyse.
Der amerikanische Psychiater, Psychologe und Psychotherapeut Milton Hyland Erickson gründet die "Amerikanische Gesellschaft für Klinische Hypnose", und war auch deren Vorsitzender. Ein Jahr später erweckte er das "American Journal of Clinical Hypnosis" zum Leben.
Häufig wird Milton Erickson als Begründer der "modernen Hypnose" erwähnt, was sicherlich auch völlig zurecht gewesen ist. Die heutige Hypnose hat Erickson sehr viel zu verdanken, auch wenn sie sich in den 60 Jahren nach seiner aktiven Zeit, natürlich sehr weiter entwickelt hat.
Im Jahre 1986 veröffentlicht Ernest Lawrence Rossi sein Buch "Die Psychobiologie der Körper-Seele-Heilung - neue Ansätze der therapeutischen Hypnose". Rossi war lange die rechte Hand von Milton Erickson und dessen Mitautor. Da ihm jedoch einige Punkte von Erickson nicht ausreichend durchleuchtet schienen, was die Wirkungsmechanismen der Hypnose anbelangte, wandte er sich der neurologischen / somatisch orientierten Hypnoseforschung zu.
Seine Sichtweise gilt heute gemeinhin als Grundstein einer neuen Betrachtungsweise der hypnotischen Wirkmechanismen.
Heute ist die Hypnose eine, durch viele Studien nachgewiesene, wirksame Methode, welche ihren Einsatz in verschiedensten Anwendungsgebieten im medizinischen und nichtmedizinischen Bereich findet.
Auch die Weiterentwicklung der bildgebenden Verfahren (z.B. funktionelle Magnetresonanztomographie = fMRT) und des EEG helfen uns heute Trancezustände und Hypnosetechniken noch besser zu verstehen und zu stetig zu optimieren.
In meiner Praxis bringe ich die wertvolle Erfahrung der letzten 200 Jahre mit den neuesten neurowissenschaftlichen Erkenntnissen zusammen und baue darauf meine Hypnose-Konzepte auf.
Antworten
Das Wort Hypnose wird für eine Auswahl an Vorgehensweisen und Techniken verwendet. Häufig wird "Hypnose" aber auch als Synonym für "Trance" ("in Hypnose sein") benutzt.
Aus meiner Sicht steht der Begriff Hypnose jedoch für zum Einen für eine Art Werkzeugkoffer aus Anwendungen und Techniken und zum Anderen für eine Vielzahl an "Trance-Zuständen", welche sich durch verschiedene Einleitungen (Induktionen) erzeugen lassen.
Auch, wenn es hin und wieder passiert, dass Hypnotisanten während der Trance einschlafen, hat die Hypnose grundsätzlich nicht viel mit dem Schlaf zu tun. Es gibt Menschen, welchen den Zustand der Trance mit dem Moment des Einschlafens vergleichen.
Du kannst völlig beruhigt sein, niemand ist irgendjemandem ausgeliefert.
Unser Unterbewusstsein schützt immer uns als Person!
Es wird der auf alle Eventualitäten berücksichtigende Verstand gehemmt, so dass mit dem Unterbewusstsein gearbeitet werden kann.
Auch Dein Unterbewusstsein entscheidet, welche Suggestion es für Dich annehmen möchte (da zum eigenen Wohl) und welche nicht. Das Unterbewusstsein weiß, was gut und richtig für uns ist.
Mehr zum Thema Unterbewusstsein findest Du im Blog!
Auch hier kann ich Dich beruhigen. Stand heute gibt es niemanden, der jemals in der Trance geblieben ist. Was aber sehr wohl in Ausnahmefällen vorkommen kann, dass der Klient dermaßen den Zustand der Trance genießt, dass er nicht zum vom Hypnotiseur gewünschten Zeitpunkt seinen Anweisungen aus der Hypnose folgt, sondern zu einem späteren Zeitpunkt von sich aus aus der Trance kommt.
Eine andere Möglichkeit ist, dass der Hypnotisant während der Trance eingeschlafen ist.
Deswegen lasse ich meine Klienten der Online-Hypnose auch für diese seltenen Fälle einen Wecker zum Ende der Sitzung stellen.
Ca. 90-95% aller erwachsenen Menschen sind hypnotisierbar. In dieser Gruppe kann man vielleicht noch den Grad der Trancetiefe unterscheiden. Die Trancetiefe ist jedoch für die meisten Anwendungen von geringer Bedeutung. Heißt, die Wirkung einer Hypnose-Sitzung ist nicht zwangsläufig von der Trancetiefe abhängig.