Nur, dass wir einer Meinung sind, natürlich führt das „angewöhnte“ Essverhalten letztendlich zum unschönen Mehr- bzw. Übergewicht. Aber, ist das Essen denn das tatsächliche, das ursächliche Problem?

Aufgrund meiner zahlreichen Hypnosen und Coachings zur Gewichtsreduktion weiß ich, dass „falsches“ Essen immer eine Lösung für eine tieferliegende Ursache ist.
Vielleicht hast es auch Du, wie viele meiner Klienten, schon mit der ein oder anderen Diät versucht und bist „gescheitert“, rückfällig geworden, hast den Jojo-Effekt kennengelernt usw. usw.
Diäten haben den Zweck dass aktuelle Essverhalten zu verändern.
Und was gibt es da nicht alles?
Fettreduziert, Kohlenhydrate-arm, zuckerfrei, ketogen, Intervallfasten und und und…

Verstehe mich bitte nicht falsch. Ich sage nicht, dass diese Methoden schlecht sind. Ich sage auch nicht, dass sie nicht, zumindest kurzfristig, den Wunsche des Abnehmens erfüllen können.
Denn, egal welche Methode Du auch immer bereits ausprobiert hast, wirst Du in den ersten Tagen, Wochen und vielleicht sogar Monaten durchaus (teils großartige) Erfolge verzeichnet haben. 

In meiner Wahrnehmung ist dies jedoch meist mit Kampf, eiserner Disziplin und großem Verzicht verbunden.
Doch, warum ist das so?
Weil hier nur an den Symptomen („falsches“ Essen, zu viel Essen, zu viel Süßigkeiten etc.) gearbeitet wird. Die tatsächlichen Ursachen für diesen unvorteilhaften Ernährungsstil bleiben unberücksichtigt.

Die tatsächlichen Ursachen sind der richtige Ansatzpunkt!

Um die tatsächlichen Ursachen des ungünstigen Essverhaltens zu durchleuchten, möchte ich Dich kurz in die faszinierende Welt Deines Gehirns entführen.
Dein Gehirn ist, übrigens genau wie meins, darauf ausgelegt möglichst permanent in einem sogenannten kohärenten Zustand zu sein.
Auf gut Deutsch, Dein Gehirn will entspannt sein!
Und das nicht ohne Grund, denn unser Gehirn hat die primäre Aufgabe unser Überleben sicherzustellen. Evolutionär betrachtet, musste es möglichst viele Ressourcen vorhalten um bei akuter Gefahr (weil zum Beispiel der Löwe vor der Höhle lauert) schnellstens agieren zu können.
Ja, es tut mir leid, wir sind (rein „gehirnentwicklungstechnisch“) nicht wirklich weit gekommen. 😉

Was versetzt unser Gehirn denn nun in diese Kohärenz?
Da wäre zum Beispiel die, und gleich sagst Du „ach die, ja“ ………. die Gewohnheit!
Alles was Du immer wieder machst, was Gewohnheit ist, macht Dein Gehirn in der Regel völlig automatisch.
Zum Beispiel Fahrradfahren. Oder denkst Du auch heute noch darüber bewusst nach, was Du alles beachten musst, damit sich das Rad in Bewegung setzt, ohne das Du umkippst?

Alles schön und gut, aber was hat Fahrradfahren jetzt mit unserem Essverhalten zu tun?

Ich möchte Dir 2 Beispiele geben:

Beispiel 1:
Stell Dir bitte mal ein kleines Kind vor, welches hinfällt und sich weh tut. Es weint, vor Schmerz, vor Frust, vor Schreck – egal, das Gehirn empfindet nun Stress. Jetzt kommt die Mutter, die Mutter, Vater, Opa oder sonst wer und reicht diesem leidenden Kind ein Stück Schokolade. Das Kind hört auf zu weinen und fühlt sich (schlagartig) wieder besser.
Was aber gehirnseitig in diesem Moment passiert ist, ist eine Speicherung im Unterbewusstsein, dass diese süße Leckerei dafür sorgt, dass aus Stress wieder Entspannung wird. 
Diese eine Situation wird sicher nicht dazu führen, dass wir alle direkt süchtig nach Schokolade werden. 
Aber dann ist es vielleicht nochmal eine andere Situation, und eine weitere und noch eine…. in welchen dieser Prozess wieder und wieder stattfindet und das Gehirn die erste Erfahrung reproduzierbar bestätigt bekommt.
Von nun an steht dann felsenfest im Gehirn verankert: „Stress + Schokolade = Entspannung. Super Lösung!“
Und weil dieses eben so wunderbar reproduzierbar (=Gewohnheit) ist, findet Dein Gehirn das total super und packt es „direkt zum Fahrradfahren“ ins Unterbewusstsein. Von dort aus kann es nun jederzeit fröhlich un(-ter)-bewusst abgerufen und zur Handlung geführt werden.

Beispiel 2:
Stell Dir bitte nun gerne einmal vor, und nimm gerne Deine Erkenntnisse aus dem ersten Beispiel dazu, dass ein Kind in einem stressigen Elternhaus aufwächst. Beide Elternteile arbeiten und sind viel beschäftigt, das Kind häufig auf sich selbst gestellt, wenig beachtet.
Doch zum Essen am Abend sitzen alle gemeinsam am Tisch, lachen, unterhalten sich, die Stimmung ist friedlich und (aus-)gelassen. Das Kind fühlt sich in diesem Moment mit seinen Eltern und seiner Umgebung verbunden, nicht mehr allein. Und dieses Gefühl immer und immer wieder beim Essen entsteht, verbindet das Gehirn unbewusst dieses Gefühl mit dem Essen.
Und jetzt rate mal, welches Gefühl heute als erwachsene Person unbewusst aufkommt, bzw. welche schlechten Gefühle vermeintlich vermieden werden, wenn Essen auf dem Tisch steht?

Dieses sind nur zwei von vielen möglichen Beispielen, die nicht meiner Phantasie entsprungen sind, sondern tatsächliche Erfahrungen aus meiner täglichen Praxis.
Möchtest Du jetzt wissen wieviel Prozent meiner Gewichtsreduktionen auf derartige Ursachen zurückzuführen sind? 100% !!!!
Im Übrigen funktionieren diese Vorgänge (Speicherungen) auch, wenn man im erwachsenen Alter damit beginnt. Allerdings sind nahezu alle „Ersterfahrungen“ in der Kindheit verankert. Und Du siehst, es ist gar nicht die ganz schlimme traumatische Erfahrung notwendig, damit Situationen aus unserer Kindheit Auswirkungen auf unser Leben haben.